Freitag, 29. Juli 2016

Momente der Dankbarkeit (30): Sandalenwetter

Ich bin ja niemand, der über das Wetter meckert. In "meinen" zwei Gärten ist Regen immer willkommen und große Hitze vertrage ich nicht. Insofern war ich froh, dass wir in diesem Jahr von Temperaturen über 30 Grad meist verschont blieben. Und doch: (mäßig) warme Sommertage und -nächte machen Spaß ! Und in der vergangenen Woche waren sie endlich da, ohne dass Schauer und Gewitter dazwischenfunkten -  und blieben auch eine Weile.

Ich liebe es, kurze oder leichte Hosen und Sandalen zu tragen (wenn ich nicht gleich ganz barfuß gehe): Das ist luftige, lebendige Freiheit ! Und ich liebe es, schwimmen zu gehen - sogar bei etwas kühlerem Wetter. Aber jetzt sind die Luft- und Wassertemperaturen so, dass ich lange meine Bahnen im See ziehen kann und eigentlich - wie die Kinder - gar nicht mehr heraus will !




Und dann all die anderen schönen Sommeraktivitäten - Eis essen und Grillen, Lesen und Mittagsschlaf im Liegestuhl, lauschige Abende am See oder im Garten mit Windlichtern, Rotwein  (oder Traubensaft) und guten Gesprächen... Die letzte Woche verbrachte ich bei meiner Ma und hatte zu vielem von dem reichlich Gelegenheit !

Aber auch hier ist der Sommer schön: Ich liebe das Grillenzirpen vor meinem Fenster, die Libellen und Fledermäuse über der Wasseroberfläche, den lauen Sommerwind, das häufige, jetzt so angenehme Fahrradfahren und all das Blühen und Reifen im Garten und unterwegs...

Danke Sommer ! Du tust so gut ! Ich versuche nicht daran zu denken, wie schnell du vorbeigehst, sondern im Hier und Jetzt jeden deiner süßen Momente zu nutzen und zu genießen...






Montag, 25. Juli 2016

Wort zur Woche: Geduld


"Nimm die Geschwindigkeit der Natur an. 
Ihr Geheimnis ist Geduld. "

Ralph Waldo Emerson


 









Freitag, 22. Juli 2016

Momente der Dankbarkeit (29): Regenbogen

Ich sehe es nicht oft, dieses wunderschön-bunte Gebilde am Himmel, dieses seltene Farbenspiel aus Licht:  Aber am Mittwoch der vergangenen Woche begrüßte mich am Abend ein Regenbogen vor meinem Fenster. Ich war ganz fasziniert und glücklich, fotografierte und genoß ihn. Dann ging ich hinaus, um nachzuschaun, ob er vielleicht sogar mehr als diesen Viertelbogen lang war. Und tatsächlich: Ein ganzer Regenbogen erstreckte sich da über unserem Haus, nur im Zenit ein wenig von Wolken überlagert. Dabei gab es nicht mal richtigen Sonnenregen...! Als dann noch ein ebenso prächtiger Sonnenuntergang und ein Fuchs, der uns immer mal wieder besucht, nur ein paar Meter von mir entfernt erschien, konnte ich nicht anders: Ich deutete diese drei Naturphänomene als Zeichen. Als gutes Omen für die Verbindung, die sich mit dem Mann entwickelte, den ich ein paar Tage zuvor kennenlernen durfte. "Alles steht unter einem guten Stern" schien das Leben mir zuzuflüstern...

Und das steht es auch auf die eine oder andere Weise... Nur eben ganz anders als gedacht. Wir beiden verstehen uns einfach so toll - aber nun wird wohl eine Freund- statt Partnerschaft daraus. Schade ! Ich muss das erst verdauen, bin aber, wie schon im letzten Beitrag, dankbar dafür, P. überhaupt kennengelernt zu haben. Da war (da ist), soviel Nähe, die mich in Herz und Seele berührt. Und wer weiß, vielleicht gelingt eine Fortsetzung unseres besondereren Austauschs in einer platonischen Beziehung viel besser ?




"Wer einen Regenbogen will, muss viel Regen in Kauf nehmen", hieß es einmal in einer meiner alten Lieblingsserien. Glück und Unglück liegen nah beieinander und auch das Tragische trägt eine Schönheit in sich. So erfahre ich es jedenfalls in den letzten Tagen. Ich bin in kurzer Zeit sehr intensiv durch viele innere Wetter gegangen: Strahlende Sonne und zunehmender Mond, duftende laue Winde, klarer Sternenhimmel - abgelöst von dicken Wolken, Hagel und Sturm... Nun bin ich dabei, die Gewitterschäden zu besichtigen, während das Sonnenlicht sich langsam wieder hervorwagt. Und aufzuräumen, was im Sommerwind und Unwetter herumgewirbelt wurde. Ganz langsam, ganz achtsam.

Das Leben ist schon merkwürdig... Aber ich werde mich weiter tief und furchtlos hineinstürzen und dankbar sein für jeden kleinen Winkel Wunder. Ich sehe das Geschenk in allem, was mir widerfährt. Kein Regenbogen ohne Regen! Also danke ich auch ihm mit seiner reinigenden und nährenden Kraft.
Ich habe eine Liebe verloren, aber einen Freund gewonnen. Wie wertvoll !




Montag, 18. Juli 2016

Wort zur Woche: Vollkommene Momente





"Warte nicht auf den vollkommenen Moment.
Nimm ihn einfach und mach ihn vollkommen."

Verfasser unbekannt







Mittwoch, 13. Juli 2016

Momente der Dankbarkeit (28): Tiefe Begegnung

In der letzten Woche hatte ich eine besonders schöne Begegnung. Ich durfte einen sympathischen Mann, den ich nur oberflächlich vom Sehen kannte, tiefer kennenlernen. Eine Kette von Zufällen führte dazu, dass wir uns nach dem Yogakurs, wo sich unsere Wege manchmal kreuzten, am Badesee wiedertrafen. Wir kamen ins Gespräch – und verstanden uns so gut, dass es schließlich erst gegen halb zwei Uhr morgens endete. Gemeinsam zogen wir plaudernd von Ort zu Ort und genossen gemeinsam die laue Sommernacht. Alles war so wunderbar leicht und frei - stimmig, natürlich und echt... Und da ich mich, wie es meine Art ist, gleich sehr öffnete, konnte er das auch. So berührten wir recht schnell und abgrundtief ehrlich Knackpunkte unseres Lebens, und Fragen, die wir uns stellten... sehr ähnliche, wie wir herausfanden... Spannend zu lauschen, spannend zu sprechen, wenn einem wirklich gelauscht wird ! Man nichts zurückhalten, sich nicht verstellen, krampfhaft flirten oder kokettieren muss. Das hatte ich lange nicht. Vor allem nicht mit jemandem, den ich gerade erst kennenlernte... 

Jetzt hoffe ich, dass das Kennenlernen weitergeht. 

Aber selbst wenn nicht, bin ich dankbar für diesen wunderschönen Abend ! Und für die Fügungen des Universums, die an diesem Sonntag mehrfach wirkten. Denn bisher waren er und ich zu zurückhaltend, um mehr als ein paar Worte zu wechseln. Und weder ich noch er ist immer zu dieser Zeit an diesem Ort - und das bei solch schönem Badewetter ! Aber diesmal war ich da – und das unter anderem, weil "Jogis Jungs" am Donnerstag das Halbfinale spielten (mein regulärer Tag für Yoga in der Woche, das ich deshalb ausfielen ließ) und es verloren (so fuhr ich am Sonntag nicht zum Finale gucken zu Freunden und konnte das Yoga zu diesem Zeitpunkt nachholen.) Und ich hatte Badesachen bei. Und wir trafen uns unten bei den Fahrrädern. Und er... das führt jetzt zu weit ! Jedenfalls sollte alles irgendwie so sein. Ich schöpfe Hoffnung, bin neugierig, beglückt und beseelt. Glaubt, was ihr wollt, ich jedenfalls glaube an Magie !









Mittwoch, 6. Juli 2016

Momente der Dankbarkeit (27): Erbsenernte

So oft schon wollte ich hier ausführlicher darüber berichten (aber der dritte Wochenbeitrag entgleitet mir inzwischen regelmäßig): Neben meinem Beet auf Arbeit im Kommunegarten gibt es nun auch eins zu Hause. Meine Nachbarin und Freundin Jasmin hat auf dem Grundstück unserer beiden Wohnblocks einen kleinen Abschnitt eigenen Garten angelegt - und teilt ihn seit diesem Frühjahr mit mir. Außerdem gibt es viele Tomatenpflanzen (in Kombination mit Zwiebeln oder Kohlrabi und Salat) in Kübeln unter unseren Fenstern. Und so säen, pflanzen und pflegen wir beide unser eigenes Bio-Gemüse. Wobei man betonen muss, dass Jasmin den Löwenanteil leistet ! Die Gute macht mir keinen Vorwurf, wenn ich beim Wässern oder Jäten etwas weniger tue, schwebte ihr beim Gartenprojekt doch vor allem folgendes vor: Gemeinsames Ernten und Kochen.




Und das haben wir letzten Samstag mal wieder gemacht ! Ganz egal, wie winzig unser beiden Küchen sind... Im Mittelpunkt standen dabei unsere reifen Erbsen - flankiert von eigenen Zwiebel- und Kohlrabischnitzen und Möhren aus Jasmins Garten in der Hochschule (auch sie hat damit gleich zwei Gärten am Start!). Die Kartoffeln auf dem Teller: Immerhin demeter oder bioland regional.





Es hat wirklich viel Spaß gemacht und schmeckte ganz ausgezeichnet ! Ein schönes Gefühl, selber angebautes Essen zu genießen. Auch wenn das Abschneiden und Pulen natürlich mehr Arbeit bedeutet, als einfach eine Dose oder ein Tiefkühlpaket Erbsen zu öffnen. Doch gerade dieses Tätigsein verbindet einen wieder mit dem, was man zu sich nimmt, mit Mutter Erde. Eine sinnliche und sinnhafte Erfahrung ! Und die Erbsen waren wie gemahlen - sie scheinen unsere bescheidene Erde an der Mauer ganz besonders zu mögen.




Im kleinen: Danke für den geselligen Ernte- und Kochnachmittag. Für diese leckere Mahlzeit ! Für jede Erbse. Und jeden Bissen Gemüse. Für Boden, Sonne und Regen, die sie so gut gedeihen ließen. Und im großen: Danke für die Möglichkeit, hier vor Ort zu gärtnern ! An Jasmin, die nun schon im dritten Jahr soviel Motivation und Mühe, Geschick und Herzblut in den Garten investiert - und mich mit ihrer Begeisterung ansteckt. Danke für unsere kleine Gartengemeinschaft, die wie eine unsrer Pflanzen wächst - zu einer Freundschaft - bereichernd und nah - wie ich sie mir in meiner Nähe lange gewünscht habe...

Unser Beet und die Tuppen voller Gemüse haben noch viel zu bieten - so dass wir dieses Kochvergnügen oft wiederholen können. Ende dieser Woche rücken wir dem sprießenden Mangold zu Leibe.

Baust du auch selbst etwas an ? Oder kannst es dir vorstellen ? Was kommt demnächst auf deinen Teller ?




Montag, 4. Juli 2016

Wort zur Woche: Handlungsanleitung


"Frage dich in jeder schwierigen Situation: 
Was würde der stärkste, mutigste, liebevollste 
Teil meiner Persönlichkeit jetzt tun ?
und dann tue es. 
Tue es richtig. 
Und zwar sofort. "


Dan Millman








Sonntag, 3. Juli 2016

Momente der Dankbarkeit (26): Sieben Linden

Schon am Wochenende der zurückliegenden Woche habe ich meine Freundin Katja an ihrem neuen Wohnort besucht. Sie lebt und arbeitet jetzt in der Gemeinschaft des Ökodorfs Sieben Linden in der Altmark / Sachsen-Anhalt. Es tat mir gut, mal wieder zu verreisen, Zeit mit Katja zu verbringen und diesen schönen Platz kennenzulernen. Er hat eine ganz besondere Energie! Und auch wenn ich in dieser kurzen Zeit nur einen kleinen Blick auf die Kommune erhaschen konnte, es schien mir, hier geht es tatsächlich mehr um innere als um äußere Werte - um ein lebendiges, intimes Miteinander und die Nähe zur Natur...




Katja selbst wohnt dort auch sehr naturnah: In einem urigen Bauwagen zwischen Kiefern und hohem Gras. Und arbeitet im großen Selbstversorger-Garten, der die Gemeinschaft und das Seminarhaus beliefert. An einem Vormittag hab ich ihr dabei geholfen, die Netze auf den langen Reihen mit Kohl zu befestigen, die der Kohlweißling umschwirrte. Wir haben zusammen Erdbeeren gepflückt und mit Eis verputzt, Eierlikör gemacht und frische dicke Bohnen aus dem Garten verarbeitet. Schöne Gepräche geführt, gebadet, gelacht und gechillt - und im größten Gewittersturm Gewächshaustüren geschlossen. Katja hat mir besonders schöne Orte in Siebenlinden gezeigt: Eine kleine Quelle, den Ritualplatz zwischen alten Bäumen, das Globolo mit einem Garten, der als blühende, grüne Grenze den Jurtenplatz umkreist...




Ich habe mich sehr frei gefühlt und wurde berührt in Herz und Seele. Und begann mein Leben zu hinterfragen - mit all seinem Konsum und der gelegentlichen Einsamkeit. Mit dem Gefühl, es gibt noch mehr, ich könnte ganz anders leben, mich mehr ein- oder noch mehr voranbringen... Ich arbeite ja sehr gemeinschaftlich, schätze den engen Kontakt mit Familie und Freunden und haben in meinem Freiwilligendienst in Frankreich auch schon länger in einer Gemeinschaft gelebt. Und nehme immer wieder an Workshops und Aktivitäten teil, die um die Verbundenheit mit Menschen und der Natur kreisen. Aber vielleicht wäre es in Zukunft gut, ganz in einer Gemeinschaft zu leben ?





Ich bin dankbar für all diese neuen Impulse ! Die wichtigen, verschütteten Fragen, die die Zeit in Sieben Linden aufgeworfen, wieder aufgeweckt hat. Für jede kleine Begegnung, alles, was ich dort entdecken und erleben durfte. Für die wunderbare Freundschaft zu Katja. Und dankbar, dass es Orte wie diesen, Gemeinschaften und Modellprojekte gibt, die anders, bescheidener und stimmiger leben und wirtschaften.





Sicher werde ich dorthin zurückkehren. Eine Auszeit in einer Jurte nehmen. Mitarbeiten oder ein Seminar besuchen. Auf jeden Fall aber wieder Katja treffen, die in Sieben Linden richtig aufzublühen scheint.