Montag, 30. März 2015

Wort zur Woche: Der Frühling


"Das Schöne am Frühling ist,
dass er immer gerade dann kommt,
wenn man ihn braucht. "

Jean Paul





Sonntag, 29. März 2015

So klein, so groß


Wer bist du?
Nur ein Staubkorn in den Weiten der Welt?
Nur ein Sandkorn am Strand des großen Alls, das kein Ende kennt?
So klein!

So klein?
So wesen-tlich!
Ohne dein Wesen wäre die Welt nicht ganz - nicht, was sie ist.

Wer bist du?
Ein Korn, das nicht fehlen darf.
Ein Teil!
So sehr du.
So klein.
So groß.

Lass dich wehen 
an deinen Platz.




























© Gedicht by Vilwarin 2010


Montag, 23. März 2015

Wort zur Woche: Die Höhle, die du fürchtest ...


"The Cave you fear to enter,
holds the Treasure you seek. "

"Die Höhle, die du fürchtest,
birgt den Schatz, nach dem du suchst. "



Joseph Campbell






Sonntag, 22. März 2015

Mein Wandelaltar: Frühling

Wie viele naturspirituell orientierte Frauen habe ich in meinem Zimmer einen Altar. Für Uneingeweihte klingt das immer etwas merkwürdig - bringen sie einen Altar doch meist mit der christlichen Kirche in Zusammenhang. Ein Zimmeraltar ermöglicht eine persönliche Form von Spiritualität. Er ist ein kleiner heiliger Ort mitten im Profanen. Individuell, undogmatisch und bunt.

Meiner enthält Symbole, Bilder und Gaben, die mit der jeweiligen Jahrezseit zu tun haben. Dazu kommen kleine mir heilige Dinge, die Mut spenden und meine Verbindung zur Großen Göttin, Inneren Führung und zu den Elementen stärken. Das können Steine und Wurzeln, Kerzen, Texte, selbstgemachte Kunstwerke sein.




Mein Altar verändert sich mit dem Jahreskreis. Bis auf die Bilderwand dahinter wird er etwa alle zwei Monate komplett neu gestaltet - und auch zwischendurch ist er ständiger Veränderung unterworfen. Neue  Pflänzchen, Sprüche, Orakelkarten oder Fundstücke aus der Natur kommen hinzu - ein Geschenk, eine Feder, ein Büchlein, eine Medizin... bis  irgendwann eine neue Zeitqualität eingezogen ist und er mal wieder vollständig saubergemacht, geordnet und mit neuem Leben erfüllt werden will. Sein Neuerfinden und -dekorieren hilft auch mir stets beim inneren Erneuerungsprozess. Und so habe ich den Altar und diese neue Rubrik, in der ich euch regelmäßig Bilder von ihm zeigen will "Mein Wandelaltar" getauft.

Wie ihr vielleicht sehen könnt, befindet sich mein derzeitiger Altar im "Fernsehloch" meiner kleinen Schrankwand - und damit direkt im Zentrum meines Zimmers. Dort wo andere sich täglich passiv fremden Bildern hingeben, versuche ich aktiv das Ureigene zu pflegen und zu kreiren. (Einen Fernseher habe ich schon seit Jahren nicht mehr, ab und zu schaue ich ausgewählte DVDs auf meinem Computerbildschirm an.)

Hier nun die Bilder von meinem aktuellen Altar - der natürlich den Frühling und das neue Werden feiert.


Der aktuelle Frühlingsaltar

 








Ein Wurzelchakra-Pomander, Klettenwurzel, Steine und 2015er Motto (von Luisa Francia)   



Meine Orakelkarten für 2015

 






Mittwoch, 18. März 2015

Sky dancer - Himmelstänzerin*


 Sky dancer


Am I a drop, a birch or an ant carrying her dead mate? Future in mind, past in my hair, I try to be just here, just now. Continue my journey of life and love, that trip to my authentic self. Start my inner (r)evolution, wild like a hurricane. Sun and moon are dwelling in me. The voices of the rain and the wind call me to rise. I can fail, I can be wounded but the Great Spirit will always be there. To heal, to make me understand why I have been choosing all these paths and gates – old, lonely and hidden – why those paths have been choosing me… Just to challenge and nourish my soul, so deep and free. I am a sky dancer who returns to the earth breathing the summer scent of green. To be alive is to be part of – part of it all! Strength is to honor my weaknesses.

 

 


 

Himmelstänzerin


Bin ich ein Tropfen, eine Birke oder eine Ameise, die ihre tote Kumpanin trägt? Die Zukunft im Blick, das Vergangne im Haar, versuche ich, nur hier zu sein, nur jetzt. Meine Reise des Lebens und der Liebe fortzusetzen, diese Reise zu meinem authentischen Selbst. Meine innere (R)Evolution zu starten, wild wie ein Wirbelsturm. Sonne und Mond habe ich in mir. Die Stimmen des Regens und des Windes rufen mich, mich zu erheben. Ich kann scheitern, ich kann verletzt werden. Aber der Große Geist wird immer da sein. Mich zu heilen, mich verstehen zu lassen, warum ich diese Pfade und Tore wähle, warum sie mich wählen... nur, um meine Seele herauszufordern und zu nähren. Meine Seele, so tief und frei. Ich bin eine Himmelstänzerin, die zur Erde zurückkehrt, atmend den grünen Sommerduft. Am Leben sein heißt ein Teil zu sein – ein Teil von allem! Stärke bedeutet, meine Schwächen anzunehmen.



* Diesen lyrischen Prosa-Text habe ich für eine internationale Einsendung zuerst auf Englisch verfasst - und erst später mal übersetzt. Mein ursprüngliches Schreibgefühl - Worte und Sprachrhythmus - entstammen dem Englischen und sind nicht 1 zu 1 zu übertragen. Deshalb hier beide Texte und den fremdsprachigen zuerst...



© Texte by Vilwarin 2010

 

Montag, 16. März 2015

Wort zur Woche: Edle Kunst


"Neben der edlen Kunst, 
Dinge zu verrichten, 
gibt es die edle Kunst,
 Dinge unverrichtet zu lassen."
 
Lin Yu-Tang
 
 
 
 
 
 

Sonntag, 15. März 2015

Zuckerfasten

Die Fastenzeit ist in vollem Gange. Immer mehr Menschen nutzen diese ursprünglich christliche Tradition um  bewusst zu verzichten. Meist auf bestimmte Konsumgüter oder Gewohnheiten, die einem vielleicht ein wenig zu sehr ans Herz - oder an den Magen - gewachsen sind.
Handy-, plastik-, tierfrei - die BUND-Jugend nennt das Klimafasten und berichtet auf ihrem Blog von den unterschiedlichen Experimenten. Die Wilde-Wölfin will einen ganzen Monat nichts außer Lebensmittel einkaufen.

Ich habe mich entschlossen, dieses Jahr auf Süßigkeiten und zuckerhaltige Lebensmittel zu verzichten. Insgesamt ernähre ich mich sehr bewusst, fast ausschließlich biologisch und vegetarisch mit viel selbst gekochtem Essen, frischem Obst, Gemüse und Wildkräutern. Mein Naschverhalten passt so gar nicht dazu und hatte sich in letzter Zeit verschärft. Höchste Zeit, dem einmal Einhalt zu gebieten und seine Hintergründe zu erforschen. 40 Tage lang.


Bruch mit der heißgeliebten Schokolade


Warum greife ich zur süßen Droge ? Was halte ich nicht aus, wenn ich Schokolade brauche ? Wovor flüchte ich ?
Ich will Zucker nicht dämonisieren. Ein Stück Kuchen oder leckerer Nachtisch in Gesellschaft verzehrt, ist etwas Schönes. Ich bin ein Genussmensch und will es auch bleiben. Aber in letzter Zeit wurde so manche vertilgte Süßigkeit tatsächlich zum Lückenfüller und Ersatzstoff. Immer häufiger stellte ich mir die oberen Fragen und begann mich zu beobachten. Zunächst, während ich weiter konsumierte. Nun während des Verzichts.

Ich entdeckte, dass bestimmte Zustände und Gefühlslagen meine süße Sucht besonders schüren:

1. Müdigkeit
2. Stress
3. Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit
4. Unbehagen vor/bei ungeliebten Tätigkeiten
5. andere ungeliebte Gefühle wie Niedergeschlagenheit, Traurigkeit...
6. andere unerfüllte Bedürfnisse wie das nach Kreativität, Abenteuerlust...

Zucker schüttet wie andere Drogen Serotonine im Körper aus, die die oben genannten Gefühle abmildern, sprichwörtlich "versüßen". Man erhält einen Energieschub, fühlt sich nicht mehr so alleine oder unbehaglich,
der lustvolle Genuss lenkt von der ursprünglichen Sehnsucht ab. Denn - das hab ich von der Autorin Safi Nidiaye - hinter jeder Sucht steckt eine Sehn-sucht. Und so ist der Griff zur Schokolade nicht selten Ersatz und Kompensation. Sinnvoller wäre es, die Sehnsüchte und Bedürfnisse dahinter zu erkennen, sie direkt zu befriedigen - oder ihnen Ausdruck zu verleihen. Wenn ich müde bin, sollte ich schlafen, statt mir Zucker reinzuhauen und weiterzumachen. Wenn ich traurig und mutlos bin, die Tränen fließen lassen oder z.B. darüber schreiben. Wenn ich bestimmte Situationen nur mit Süßigkeiten aushalte, sollte ich mich fragen, was an ihnen nicht stimmt und sie nach und nach verändern.

Während ich Zucker faste, kommen so einige verdrängte Gefühle und Bedürfnisse hoch. Nun kann ich sie nicht mehr "weg-essen", nun bleiben sie - und ich muss ihnen zuhören. Die klare Wahrnehmung und Erkenntnis - der erste Schritt in Richtung Veränderung.

Die ersten zwei Wochen fiel mir der Verzicht sehr schwer. Der Weg durch den Supermarkt glich einem Spießrutenlauf und ich hörte plötzlich überall Leute von Eis oder Toffeeschoki reden. Nun bin ich über den Berg - sowohl zeitlich als auch emotional. Ich habe geistig viel dazugewonnen, während körperlich ein paar Gramm den entgegengesetzten Weg nahmen. Für die nächsten drei Wochen ohne Schoki und Co. bin ich zuversichtlich. Mal sehen, wie die erste Ostersüßigkeit nach der Fastenzeit schmeckt. Und auf wieviel Zucker ich überhaupt noch Lust habe - oder in Zukunft gerne verzichten will.



Mittwoch, 11. März 2015

Der Garten im ... Februar

In diesem Monat möchte ich auf dem Blog einige neue Rubriken starten.

Den Anfang macht der monatlich wiederkehrende Blick in den großen Permakultur-Garten der Gemeinschaft, in der ich arbeite. Ich liebe diesen Garten abgöttisch und werde nicht müde, in ihm umherzustreifen und seine wilde Schönheit mit der Linse einzufangen. Besonders fasziniert bin ich von der Veränderung, die sich im Laufe der Jahreszeiten in ihm vollzieht. Das wissen alle, die unsere Ausstellung Im Kreis des Jahres kennen, welche (unter anderem) aus den ersten dieser Fotos besteht. Und alle, die hier lesen, denn viele meiner Blogfotografien stammen aus diesem Kleinod. Nun aber möchte ich euch ganz explizit und exponiert die schönsten Gartenbilder eines jeden Monats hier zeigen - und freue mich über jeden Kommentar.

Heute blicke ich - etwas verspätet - auf den Februar zurück. Ein stiller Garten, deren Schönheit sich auf den zweiten Blick offenbart - und zwar viel weniger karg als vermutet ! Winterlich und frühlingshaft, sowohl tief verschneit als auch knospend und blühend.




Taufänger Salbei


Unbeirrbar bahnen sie sich ihren Weg


In Wattebäusche verwandelte Blüten - weiß jemand von euch, wie sie heißen ?



Ja, diese Nuss hat Zauber... !
 

Mein Rundbeet am toten Apfelbaum - noch mit Pappe, Stroh & Zweigen gedeckt






Montag, 9. März 2015

Wort zur Woche: Wenig statt nichts


"Niemand begeht einen größeren Fehler 
als jemand, der nichts tut,
weil er nur wenig tun könnte." 

Edmund Burke 





Montag, 2. März 2015

Wort zur Woche: Und du begreifst ...



"Gönne dir einen Augenblick der Ruhe 
und du begreifst, wie närrisch du herumgehastet bist.
Lerne zu schweigen 
und du merkst, dass du viel zu viel geredet hast.
Sei gütig 
und du begreifst, dass dein Urteil über andere allzu hart war."

Tibetische Weisheit
 
 
 
 
 

Sonntag, 1. März 2015

In Verbindung - mein Jahreswechsel in Gemeinschaft

Es ist zwei Monate her, dass ich drei wundervolle Tage auf einem einem Selbsterfahrungsseminar verbrachte. Drei Tage mit 5 Sessions zu den 5 Elementen: Mit Tanzen, Traumreisen, kraftvollen Kreisen, Ich- und Wir-Begegnungen und Ritualen. Wertvollen Impulsen für das neue Jahr.
Zwei Monate, in denen das Geschehene in mir nachwirkte, ohne dass ich es zu Papier bringen konnte. Es ging tief. Es ist nicht wirklich zu beschreiben mit seinen vielen Komponenten, die mich wohl gerade in ihrer Kombination so stärkten und veränderten.
Alleine die Stichpunkte füllen ein kleines, schmetterlinggeziertes Notizbuch. Eine komplette Schilderung sprengte wohl hier den Rahmen. Deswegen versuche ich es nun - nun endlich! - auszugsweise in einer leicht poetischen Form.


In Verbindung

 

Wasser, Feuer, Erde, Luft und Äther. Fünf Elemente - das ganze Leben. Wie es wirkt, wie es wirbelt, in und zwischen uns! Rhythmen lodern und locken heraus, was in mir schwelt und schwirrt, was gesehen, was transformiert werden will. Ich spüre wieder meinen Körper, lasse meine Seele in ihn ein, gebe Unbestimmtem eine Form. Arme und Beine, Brust und Bauch, Kopf und Füße schütteln sich, toben, kreisen immer weiter. Entfesseln, befreien, leiten hindurch... all das Verborgne und Verschüttete... Ich tanze Sanftes und Wildes, Trauer und Zorn, Fragen und Freude, bis Altes bricht. Und ich neu aufbreche, zu einem wahreren Selbst, einem verwandelten Wir.

Auf die im Raum aufgebauten Elemente-Altäre lege ich eigene Kraftgegenstände. Als wir nach Innen zum Wasser reisen, treffe ich eine weise Frau. Meine innere Führung. Sie ist so sehr da. So unendlich friedvoll. Voller Anteilnahme sagt sie mir: All deine Leiden wollen dich nur weiterbringen. Einen Schritt weiter. Sie hängt mir ein gläsernes Herz um den Hals: Du bist geliebt. Egal wie du aussiehst. Egal, was in dir ist. Mit allen Gefühlen. Mit allem - ALLEM ! Ich spüre die große Wahrheit darin und muss weinen: Du bist geliebt.

Viele Menschen, die ich zuvor nicht kannte. Jetzt werden sie mir vertraut. In kleinen Momenten. Im großen Kreis, in dem wir immer wieder sitzen - auf diese eine, diese alte Art verbunden. Einer nach dem anderen spricht, ist bedeutsam. Alle hören zu. Wir sind verschieden, aber gleich. Immer wieder stelle ich fest: Keins meiner automatisch gefällten Urteile trifft zu, wenn ich Euch näher kennenlerne. Ihr seid, wir sind alle wundervoll in unserer Einzigartigkeit. Ergänzen, helfen, bereichern uns. Es entstehen Augenblicke, in denen wir uns sehr nah sind. Nun mehr bei uns, können wir auch besser miteinander sein. Am Ende eines Tanzes finden sich Körper und Hände: Wie ein Bienenvolk summen und schwingen wir in unserem Kreis der Geborgenheit.





Wieder ein ganzes Jahr vorbei:  Kurz vor zwölf gibt jeder von uns zwei hölzernde Stäbe voller Schnüre ins Feuer. Jeder Knoten ein Wunsch: Was lasse ich los ? Und was möchte ich manifestieren ?
Noch nie wurde ein neues Jahr für mich so hörbar, so spürbar! heil-ig eingeläutet: Um Mitternacht klingen minutenlang die Glocken der Kirche nebenan. Und ich gehe um das Feuer von Mensch zu Mensch und erhalte eine warme Umarmung nach der anderen: Ein schönes neues Jahr ! Später sitze ich noch lange bei den züngelnden Flammen, Gespräche ergeben sich und schließlich ein kleiner Kreis von vier Menschen, die eng umschlungen stehen und einander halten... So gegen Kälte und Wind abgeschirmt, scherzen und lachen wir, fühlen uns wie auf einem anderen Stern.

Neujahr beginnt für mich auf einem Haflingerpferd des Hofes. Ich kann noch einmal besonders stark das Erdelement unter und in mir spüren. Später schweben wir auf einer letzten Tanz- und Traumreise zum Äther in den großen freien Raum, der alles mit Geist erfüllt und miteinander verbindet. Und ja, auch ich fühle mich jetzt verbunden, mit mir und dem großen Mysterium der Welt. Berührt, wenn ich in die andern Augen schau. Gestärkt und "genährt", wie eine von uns es so wunderbar ausdrückte.

Zu Hause zünde ich das Teelicht in der Achat-Druse an. - Mein Give Away, tastend unter einer Decke hervorgezogen, unter die jeder von uns ein kleines Mitbringsel gepackt hatte. Ich betrachte sein zauberhaftes Leuchten und bin dankbar. Für die Tage, die Erfahrungen, die Gemeinschaft. Für mein Leben. Nächstes Jahr komme ich hoffentlich wieder.


Leuchtendes Give-Away, Schmetterlingstagebuch, Ritualschnüre, Kraftgegenstände für die Elemente