Dienstag, 13. Oktober 2015

Glückstagebuch - Woche 19

Im Moment ist bei mir viel in Bewegung - besonders innerlich. Es geht hoch und runter, ich ringe damit, bestimmte Dinge anzunehmen, andere zu verändern. Und bin dabei, mir darüber klar zu werden, wer ich bin, was ich will - und was nicht. So kommt es, dass ich mich in der letzten Woche von meiner noch sehr frischen Beziehung getrennt habe, weil sie - und er darin - für mich schließlich doch nicht so stimmig waren wie zunächst gedacht (und gefühlt). Trotzdem bin ich froh, ihn kennengelernt zu haben und dankbar für alles, was wir in den letzten Wochen teilten. Und wir bleiben Freunde - so verliere ich den Menschen, den ich immer noch sehr mag, nicht endgültig. Das tröstet.

Und hier sind die Glücksmomente meiner vorigen Woche:

  • Anfang der Woche war meine Ma zu Besuch und ich habe ein Kürbis-Kartoffel-Curry mit Fenchelsamen für uns gekocht, später waren wir gemeinsam auf dem Friedhof bei meinem Paps und haben im Café American Cheesecake (ich) und Tiramisu (sie) geschlemmt
  • ich bin mal wieder zu einer intensiveren Reise in meinen inneren Ort aufgebrochen und konnte darin neue Winkel entdecken / erschaffen 
  • auf Arbeit haben wir mit Schichten von Brennessel und Beinwell neuen Kompost bereitet, Gartenmangold geernet und verkocht, die schwedische Apfeltorte von der Mutter des neuen Kollegen genossen -hm! - , unsere vielen Marmeladengläser etikettiert, die letzten Wildkräuter und karrenweise Äpfel gepflückt und gesammelt
  • es gab noch einmal viel Sonne und warmen Wind
  • ich habe neue Hauslatschen und fühl mich superwohl in ihnen
  • und einen neuen Mobilfunkvertrag mit günstiger Grundgebühr - das Netzt schwankt in diesem alten Bau voller Metall leider, aber wenigstens gibt es überhaupt eins
  • aromatische Herbstfrüchte: Birnen, Weintrauben, Pflaumen...
  • mit meinem nun Verflossenen war ich am Freitag im Theater - ein Euripides-Stück über den ekstatischen Dionysus-Kult - eigenwillig und eindrücklich modernisiert - Klänge und Bewegung auf der Bühne haben mir Lust gemacht, selbst mal wieder ausschweifend zu tanzen 
  • und am Samstag haben wir gemeinsam die Anti-TTIP-und-Ceta Demo in Berlin besucht - Menschen über Menschen, (es sollen 250.000 gewesen sein!), die in einem kraftvollen Marsch an das Gewissen der Politiker appellierten
  • danach stürzte ich mich noch in die Kunst: machte die "Südwestpassage", eine individuelle Ateliertour in Berlin-Friedenau mit - eine Malerin im Stil des phantastisch/magischem Realismus hatte es mir dabei besonders angetan. Zum Abschluss gab es bei einer alten Künstlerfreundin Kunstwerke geschenkt und für lau (denn sie löst ihr Atelier auf, auch ich habe für mich und meine Lieben etwas erstanden), witzige Begegnungen und ein herzliches Gespräch unter Freundinnen bei einer warmen Suppe
  • ich höre bei der Hausarbeit Khaled Hosseinis "Drachenläufer" und lese in stillen Stunden Pascal Merciers "Der Klavierstimmer" - beide passen in ihrer Melancholie gut zum Herbst und meiner wehmütigen Grundstimmung  


Protestgestalten auf der Stoppt-TTIP-und-CETA Demo


Wie ist es Euch letzte Woche ergangen ?
Anashee vom Blog "Wilde Weiblichkeit" (ehemals "Wilde Wölfin") berichtet hier.




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