Samstag, 20. Juni 2015

Ganz nah: Schwalbenkinder

Auf Arbeit begegnet mir dieser Tage wieder eine besondere Freude: Wenn ich die Tür vom Atelier zum Kommunikationsweg öffne (einer meiner häufigsten Gänge), brandet mir ein eindringliches Zwitschern entgegen. Ich schaue nach oben und bin entzückt von fünf kleinen Schwalbenkindern im Nest, die nach ihrer Mutter rufen: "Wann bist du endlich mit etwas Leckerem zurück ?"
Oder wechseln die Eltern einander mit Futtersuche und -gabe ab ? Das will ich noch mal genauer beobachten.








Jedes Jahr nistet in diesem Durchgang ein Schwalbenpaar - vermutlich stets das selbe - und bringt kleine Vogeljunge hervor. (Damit uns ihre Ausscheidungen nicht den ganzen Weg besprenkeln, hat jemand aus der Kommune eine seltsame, doch nützliche Konstruktion unterm Nest angebracht.)
Wie spannend, die Entwicklung dieser Familie - den Nestbau, die Aufzucht der Kleinen und sogar ihre ersten Flugversuche - mitzuerleben !





Umso schwerer ist es, etwa das Spektakel der Fütterung mit der Kamera festzuhalten. Dafür stellte ich mich auf eine angrenzende Treppe, lehnte mich an die Wand und wartete. Im Zoommodus ohne Stativ galt es dann, den Apparat zu stabilisieren und genau die Zehntelsekunde abzupassen, in der die Schwalbenmutter einen Wurm in eines der hungrigen Mäuler gibt. Das geht so schnell und sie fliegt sofort weiter ! So konnte ich mich dabei nicht an meinen Augen, sondern nur an meinen Ohren orientieren: Wenn das typische Geschrei ertönte, drückte ich auf den Auslöser. Dann gelang mir hin und wieder ein Bild, das - stets ein wenig unscharf - die Dynamik der Aktion vermittelt. Mich fasziniert und rührt sie stets aufs Neue.







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