Freitag, 3. Oktober 2014

Man-Gold !


Mangold im Licht - wahres Gemüse-Gold auf dem Sommer- und Herbstbeet, das in den unterschiedlichsten Farben leuchtet.
Ich habe in diesem Jahr gelbstängligen ausgesäht - aber nur eine Pflanze ist gekommen und auch die nur zögerlich. Inzwischen allerdings hat sie sich gemausert und wurde schon in Teilen geerntet und verzehrt.



Im zweiten Anlauf pflanzte ich kleine vorgezogene weiße und zartrosa Exemplare, von denen sich ungefähr die Hälfte gegen Schädlinge, Witterung und Schicksal behaupten konnte. (Im Permakultur-Kommune-Garten werden die Schnecken allenfalls eingesammelt und weggebracht - kommen aber immer wieder ;-) Wir gießen generell nicht, weil wir auf der Riesenfläche dann gar nicht mehr fertigwürden - und die Pflanzen sich auch daran gewöhnen und folglich nicht ständig Wasser brauchen. Stattdessen mulchen wir regelmäßig und lassen, wie hier zu sehen ist, auch Beikräuter stehen, die Schatten spenden. Manchmal verlieren wir durch diese Methode allerdings auch Pflanzen...).



Dieser wunderschöne rote Mangold steht auf dem Beet eines Kommunarden. Und unten seht Ihr, wie toll die bunte Mischung mehrerer Sorten nach dem Ernten aussah.
Dazu schneidet man mit einem guten Messer nur die äußeren, großen Blätter des Gemüses tief unten am Stiel - und lässt die inneren kleinen für weiteres Wachstum und spätere Mahlzeiten stehen.


Auch den Mangold zuzubereiten ist bei dieser Farbenpracht eine wahre Freude. Zum Kochen trennt man Stiele und Blattteile voneinander, da die Stiele eine deutlich längere Garzeit haben als die Blätter, die in der Pfanne (wie auch Spinat) schnell zusammenfallen.




Übrigens: Mangold und Rote Beete sind miteinander verwandt - beide sind ursprünglich Rübenarten. Wenn man Rote Beete zubereitet, kann man also ihren oberirdischen Teil wie Mangold verwenden. Das schmeckt lecker - und nichts kommt um.
Anders anders als die Rote Beete-Knolle schmeckt Mangold jedoch nicht roh (und sollte aufgrund viel enthaltener Oxalsäure auch gar nicht roh gegessen werden!) Beim Garen aber entfaltet er einen feinwürzigen Geschmack, der gut mit anderem Gemüse in einer zusammengewürfelten Pfanne harmoniert. Allein in einer Nudelsauce mit Tomaten, Sahne und Muskat kommt er aber besonders gut zur Geltung.

Mangold - eine lang vergessenes Pflanze, die wieder modern wird. In den meisten Supermarktregalen muss man nach dem "Krautstiel" noch suchen. Auf einheimischen Märkten oder in Bioläden findet man ihn schon eher. Bei vielen Gärtnern jedoch ist das Gemüse inzwischen wieder in aller Munde. Damit es auch den Weg in deinen findet, hier mein vollständiges Rezept für


Bunte Mangold-Pasta


Zutaten für 4-5 Personen

- Eine 500g Packung Nudeln (z.B. kurze Makkaroni oder Fusili)

- Ca. 10 -15 Stiele bunter (oder auch einfarbiger) Mangold
   (das sieht viel aus, aber das ganze große Blattgrün schmilzt beim Kochen wie gesagt zusammen)
- 1 große Zwiebel
- 1- 3 Knoblauchzehen nach Geschmack
- 1 Dose Pizzatomaten (ca.400g)  - oder 4-5 frische Tomaten
- 1 Becher Sahne (oder Hafer/Sojasahne)
- evtl. ein großer Schluck Weißbwein

zur Verfeinerung:
 - ca. 100 g Feta
- und/oder 1-2 Handvoll Sonnenblumenkerne, die vorher separat ohne Fett geröstet werden

Gewürze:
(Kräuter-)Salz
Pfeffer
frisch geriebener Muskat



Zubereitung

- Mangold gründlich waschen
- Stiele und Blätter voneinander trennen
- Stiele kleinschneiden, Blätter in mehrere Teile rupfen
- Zwiebel und Knoblauch schälen und klein hacken

Die Soße kocht ingesamt ca. 1/2 Stunde. Weißer Mangold braucht meiner Erfahrung nach etwas länger, um gar zu werden als die bunten Sorten. Außerdem mag es natürlich jeder unterschiedlich knackig oder weich, also ausprobieren ! Immer wieder umrühren.
Während die Soße kocht, Nudeln nach Packungsanleitung zubereiten.


- zuerst in großer Pfanne oder Wok die Mangoldstiele in Öl anbraten
- nach ca. 8-10 min auch die Blattteile in die Pfanne geben, nach und nach zusammenfallen lassen
- kurz darauf auch Zwiebel und Knoblauch hinzufügen und mitgaren
- nach weiteren 5 min mit einem großen Schluck Weißwein ablöschen, kurz dünsten
- Pizzatomaten und kurz darauf Sahne, Pfeffer, Salz und Muskat (und evtl. Sonnenblumenkerne) hinzufügen
- alles zusammen noch mal ca. 5 min köcheln lassen, damit sich die Geschmäcker verbinden
- Feta erst ganz zum Schluss nach dem Ausstellen der Flamme dazugeben, sonst schmilzt er ganz und gar

Heiß servieren.


Guten Appetit !

Und vielleicht viel Spaß bei Anbau und Ernte !
Ich versuche es nächstes Jahr wohl wieder. Dieses Gericht schmeckt einfach zu gut...


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